In zwölf Jahren vom Maurerlehrling zum Bauführer
Davide Restaino (mit weissem Helm) auf der Baustelle mit Milazim Shala (rechts im Bild) und Dominik Sipura
Davide Restaino ist erst 27 Jahre alt, kann aber bereits auf eine spannende Laufbahn zurückblicken. Nach seiner Maurerlehre hat er weitere Ausbildungsstationen durchlaufen und arbeitet nun als Bauführer. Zudem betreut er mehrere Lernende und steckt sie mit seiner Leidenschaft für das Baugewerbe an.
Davide, wie bist du zum Beruf Maurer gekommen?
Mein Götti hat bei der Kuhn AG als Polier gearbeitet und mir quasi die Tür zu den Bauberufen geöffnet. Schon früh habe ich ihm gern über die Schultern geschaut, denn er hat mir nicht nur vieles gezeigt, sondern dies auch stets mit grosser Geduld. Als kleiner Junge war ich von allem, was mit Baustellen zu tun hat, fasziniert, und so wusste ich denn auch schon lange vor meiner Ausbildung ziemlich gut über das Betonieren und über Schalungen Bescheid. Ich absolvierte eine Schnupperlehre, und da war für mich klar, dass ich Maurer werden wollte. 2006 begann ich meine Ausbildung bei der Kuhn AG. Nach Abschluss der Lehre habe ich ein halbes Jahr auf meinem Beruf gearbeitet und mich dann für eine Weiterbildung entschlossen.
Wie verlief dein weiterer Werdegang zum Bauführer?
2010 besuchte ich die Vorarbeiterschule Campus Sursee, wo in Blöcken unterrichtet wird, die jeweils auf 10 Wochen verteilt sind. Nach dieser Weiterbildung ist man in der Lage, Mitarbeiter zu führen, Pläne zu lesen und Sicherheitsvorschriften umzusetzen. Ein Jahr später, mit 20, war ich Vorarbeiter. Leider konnte ich nicht direkt im Anschluss an den Campus Sursee, um mit der Ausbildung zum Polier zu beginnen, da man drei Jahre Praxis vorweisen muss. In dieser Zeit wurden mir aber bereits einige interessante Projekte übertragen, und insbesondere im Wohnungsbau habe ich eine routinierte Vorgehensweise entwickelt und viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. 2014 konnte ich endlich meine Ausbildung zum Polier beginnen, die ich ein Jahr später abschloss. Die nächste Veränderung kam von aussen: Die Kuhn AG wurde in die ERNE AG Bauunternehmung integriert. Das war für mich der Beginn eines neuen Zeitalters. Ich war plötzlich Mitarbeiter in einem grösseren Betrieb mit einem modernen Maschinenpark und neuem Inventar. Das alles liess mein Bauherz höherschlagen, und natürlich war ich begeistert von den spannenden Aufgaben auf Grossbaustellen, wo ich meine fundierten Kenntnisse anwenden konnte. Doch wenn man einmal im Ausbildungsmodus drin ist, will man nicht lange mit dem nächsten Schritt warten. Diesmal hiess mein Ziel Bauführer. Die Ausbildung dauerte zweieinhalb Jahre, und ich habe sie im August 2018 erfolgreich beendet.
Mit welchen Arbeiten beschäftigst du dich jetzt hauptsächlich?
Die Umsetzung der Projekte in Zusammenarbeit mit der Bauleitung ist ein Prozess, in den ich mich zuerst einarbeiten musste, das hat aber schnell und gut funktioniert. Die Arbeitszeit teilt sich nun in 60 Prozent Büroarbeit und 40 Prozent Baustellenbesichtigung auf. Ich bin also vermehrt mit der Organisation und mit administrativen Arbeiten beschäftigt. Am Anfang war das Arbeiten im Büro gewöhnungsbedürftig, aber nun empfinde ich es als spannende Herausforderung, da vergesse ich die Zeit und denke immer weniger an die praktische Arbeit auf dem Bau zurück.
Hast du noch weitere Pläne?
Ja. Zuerst wird geheiratet, und dann steht die Familienplanung an. Was meine Karriereplanung betrifft, bin ich jedoch noch nicht am Ende angelangt. Mit meinen 27 Jahren kann ich einiges bewältigen, da ist noch Luft nach oben. Vielleicht mache ich die Baumeisterschule, aber das lasse ich mir derzeit noch offen.
Beruflicher Werdegang bei ERNE
ERNE unterstützt Mitarbeitende, die sich fortbilden möchten und eine Karriere auf dem Bau anstreben. So werden regelmässig Mitarbeitende zu Vorarbeitern, Polieren und Bauführern ausgebildet. Die Absolventen erhalten auch für die Berufspraxis auf der Baustelle bzw. bei den administrativen Arbeiten die nötige Unterstützung und werden von erfahrenen ERNE-Mitarbeitern ins neue Aufgabengebiet eingearbeitet.
Der Werdegang vom Maurer zum Bauführer kann wie folgt aussehen: