ERNE Team versetzt in 38 Stunden die SBB-Brücke
Während mehrerer Wochen wurden die beiden Widerlager und die riesige Brückenplatte auf der Baustelle vorfabriziert. In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 2020 starteten die Arbeiten für den eigentlichen Einbau der neuen SBB- und Fussgängerbrücke. Für das komplexe Bauvorhaben stand ein Zeitfenster von nur 52 Stunden zur Verfügung, in dem die Bahnstrecke zwischen Rekingen und Bad Zurzach unterbrochen wurde und alle Arbeiten ausgeführt werden mussten.
Zuerst demontierte die SBB die Gleise und Fahrleitungen. Anschliessend wurde der Schotter von den Gleisen entfernt und seitlich deponiert. Sechs Bagger zerlegten die alte Brückenplatte in ihre Einzelteile und brachen die beiden baufälligen Widerlager aus dem Jahr 1906 ab. Erst jetzt konnte der Neubau der zukünftigen SBB-Brücke beginnen. Das ERNE-Team erstellte dazu als Erstes den Aushub für die Widerlager und verbaute anschliessend die Nivellierfundamente, auf denen später die beiden auf der Baustelle vorfabrizierten Widerlager zu liegen kamen.
Am folgenden Tag konnten die ersten Bauteile der neuen SBB-Brücke verbaut werden. Der 650 tonnenschwere Spezialkran hob die beiden je 180 Tonnen schweren Widerlager nacheinander an und setzte sie passgenau auf die Fundamente. Danach wurden sie mit einem schnell abbindenden Spezialbeton unterbetoniert und mit Geröll und Geröllbeton hinterfüllt. Nun folgte der Augenblick, auf den alle gespannt gewartet hatten: der Einbau der neuen Brückenplatte mit 17 Metern Spannweite. Es war ein fesselnder Moment, als die riesige, rund 250 Tonnen schwere Brückenplatte scheinbar federleicht am Kran zu schweben begann und zentimetergenau über den beiden Widerlagern platziert wurde. Die Freude bei den Teams war deutlich spürbar, als die Platte passgenau montiert war und die neue Brücke sich elegant im Scheinwerferlicht präsentierte.