Totalunternehmer-Projekt: Historische Liegenschaft erhält modernes Innenleben

Die Umbau- und Neubauarbeiten des «Haus am Schlossberg» auf der Laufenburger Grimmer-Liegenschaft laufen. Das Projekt wurde von ERNE plus gemeinsam mit Bauherrschaft und Architekten entwickelt und optimiert.

Die historische Grimmer-Liegenschaft in der Altstadt in Laufenburg wird saniert, umgebaut und teilweise einem neuen Verwendungszweck zugeführt. Das bestehende Gebäude aus dem 15. Jahrhundert wird bis auf die Tragstruktur zurückgebaut. Aus Rücksicht auf Ortsbild und Denkmalpflege bleibt die alte Fassade erhalten. Im Erdgeschoss werden moderne Räumlichkeiten für das neue, regionale Zivilstandesamt entstehen. Der Trauungsraum wird mit grosszügigen, raumhohen Fenstern mit Blick auf die Grimmermatte gestaltet und erhält einen direkten Zugang zum Aussenbereich. Ein Pavillon-Neubau, der mit einem Gang mit dem Hauptgebäude verbunden wird, dient in Zukunft als grosszügiger Eingangsbereich mit Garderobe. Im mittleren Teil der Liegenschaft werden fünf 3,5-Zimmer- und zwei 2,5-Zimmer-Wohnungen sowie ein Gästehaus untergebracht. Das Gästehaus mit acht Doppelzimmern mit Dusche, WC und kleiner Küchenzeile soll eine zusätzliche Unterbringungsmöglichkeit in Laufenburg schaffen.

Erfahrung begünstigt ein optimales Bauprojekt

Die Entwicklung des Projektes wurde gemeinsam mit der Bauherrschaft – der Ortsbürgergemeinde Laufenburg, den Architekten Wyss + Santos aus Basel – und von der ERNE plus GU/TU ausgeführt. Durch das eingebrachte Fachwissen und die Erfahrung der Beteiligten mit ähnlichen Projekten konnte eine optimale Lösung gefunden werden, die auch im Bereich der Kosten den Anforderungen der Bauherrschaft entsprach. Die Bauarbeiten laufen in Zwischenzeit. Im Mai erfolgte die Bauinstallation, danach wurden die Abbrucharbeiten gestartet. Seit Sommer werden die Räumlichkeiten saniert und umgebaut. Die Anforderungen und Gegebenheiten der historischen Bausubstanz boten einige Herausforderungen.

Abbruch im Innenraum der Grimmer-Liegenschaft

Schadstoffsanierung mit Saugbagger-Einsatz

Bevor der eigentliche Rückbau beginnen konnte, mussten alte, schädliche Materialien entfernt werden. Im Gebäude enthaltene, kontaminierte Vinylböden wurden durch die Spezialisten der ERNE decon Schadstoffsanierung fachgerecht entfernt. Die Hochofenschlacke – früher ein Baumaterial, heutzutage ein Abfallprodukt – wurde mit Unterstützung des ERNE-FANT Saugbagger-Teams von den alten Betondecken abgesaugt. Alle Materialien wurden vorschriftsgemäss entsorgt. Das Team Entkernung entfernte anschliessend alle nichttragenden Innenwände, Unterlagsböden sowie Küche, Bäder und die alte Vorsatzschalung.

Durchbruch durch massives Bruchsteinmauerwerk

Für die Umnutzung des alten Gebäudes musste zudem das bestehende, massive Bruchsteinmauerwerk teilweise durchbrochen werden. Dies gestaltete sich nicht ganz einfach, da alte Bruchsteinmauerwerke unberechenbar sind und grössere Brocken herausbrechen könnten, was einen sauberen Schnitt verunmöglichen würde. Das Umbau-Team hat diese Situation jedoch hervorragend gemeistert. Die Spezialisten von ERNE Bohren/Trennen konnten mit der Wandsäge die restlichen Teile mittels sauberer Schnitte entfernen. Zudem wurden einzelne Türöffnungen vergrössert, um Wohnräume offener gestalten zu können. Der alte Balkon und die Bodenplatte des Durchganges zwischen Garage und Wohnhaus wurde mit einem Brokk Abbruchroboter weggespitzt. Das Gebäude wurde komplett entkernt, nur die tragende Struktur sowie die Fassade sind erhalten geblieben. Nach der Verlegung von neuen Grundleitungen für die Kanalisation sowie dem Angleichen der Bodenplatte konnten die eigentlichen Um- und Neubauarbeiten starten.

Umbau im Innenbereich

Bedingung: rollstuhlgängig, energetisch saniert und Erhalt der historischen Substanz

Das umgebaute Wohnhaus sowie auch das Zivilstandesamt müssen in Zukunft rollstuhlgängig sein. Es war deshalb notwendig, im alten Gebäude Platz für einen Lift zu schaffen. In jedem Stockwerk des alten Gebäudes wurden mit der Wandsäge grosse Öffnungen aus den bestehenden Betondecken herausgeschnitten, um den Liftschacht unterbringen zu können. Nachdem die grossen Betonelemente mittels Kran über das zuvor geöffnete Dach herausgehievt worden waren, konnte der Liftschacht geschalt, armiert und betoniert werden. Zusätzlich mussten einige Treppenstufen weggespitzt und Rampen erstellt werden, um den Zugang zu gewährleisten.

Historischer Gebäudecharakter bleibt erhalten

Die historische Aussenfassade sollte erhalten bleiben und wurde deshalb nur leicht ausgebessert und neu gestrichen. Damit die energetischen Anforderungen an einen modernen Bau erfüllt werden konnten, wurden neue Innen- und Aussentüren sowie Fenster mit Dreifachverglasung eingebaut. Die weissen Holzrahmenfenster sind in der Sprossenaufteilung identisch gestaltet wie das historische Vorbild, um den Charakter des Gebäudes zu erhalten. Der Neuaufbau des Steildachs wird von der Husner AG Holzbau durchgeführt. Das bestehende Dach wird entziegelt und bis auf die Sparren zurückgebaut. Anschliessend wird es neu ausgedämmt, mit Kantenlatten versehen und mit Biberschwanzziegeln gedeckt.

Neubauarbeiten am historischen Gebäude in Laufenburg

Jurafels in der Nähe des Pavillons

Beim Neubau des Pavillons fürs Zivilstandesamt sorgte die Bodenbeschaffenheit in der Aushubzone anfänglich für Unsicherheit. Es war klar, dass Felsgestein in der Nähe ist, jedoch nicht, inwiefern dieses den Aushub beeinträchtigen würde. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Aushub nur an den Jurafels angrenzte. Die Arbeiten konnten rasch und ungehindert erledigt werden. Der Neubau des Pavillons schreitet inzwischen voran. Im November wird das Kupfer-Pavillondach, das auf einer Holzkonstruktion der Husner AG ruhen wird, geliefert und montiert werden.

Hohe Qualität und gute Koordination

Die Bauarbeiten für diesen Totalunternehmer-Auftrag werden eng begleitet durch den ERNE plus Projektleiter Renzo Del Carlo. Er stellt sicher, dass die von der Bauherrschaft geforderte Qualität umgesetzt wird, und koordiniert sämtliche am Bau beteiligten Gewerke. Durch das breite Leistungsspektrum und die hohe Leistungsfähigkeit der ERNE Bauunternehmung sowie die Berücksichtigung des regionalen Gewerbes kann der Bau in kürzester Zeit realisiert werden. Im Frühling 2020 wird die Übergabe an die Bauherrschaft erfolgen, die Erstvermietung der Wohnungen ist auf Juni 2020 geplant. Die Bewohner des «Haus am Schlossberg», Zivilstandesbeamte sowie künftige Hochzeitspaare dürfen sich auf moderne Räumlichkeiten mit schönem Ambiente freuen.

Naubauarbeiten an der Grimmer Liegenschaft

Facts zur Baustelle:

Objekt: Sanierung / Umbau Liegenschaft Grimmer zum Haus am Schlossberg
Leistungen: Totalunternehmer-Auftrag, Schadstoffsanierung, Entkernung, Umbau und Sanierung, Neubau Pavillon
Bauzeit: Ausführung Mai 2019 bis Mai 2020
Projektbeteiligte ERNE: Projektleiter: Renzo Del Carlo, Bauführer: Walter Zwahlen Leonard Alexander Imhof Carrillo, Polier: Marc Zumpe

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