Totalunternehmer-Auftrag: Anspruchsvoller Neubau für die Stadtpolizei Zürich

Die ERNE plus Generalunternehmung gewann im Jahr 2018 den Gesamtleitungswettbewerb für den Neubau eines mehrstöckigen Gebäudes mit Büros und Ermittlungsräumen für die Stadtpolizei Zürich. Im Oktober 2018 wurden die Bauarbeiten für das Totalunternehmer-Projekt gestartet. Bei den Tiefbau- und Hochbauarbeiten gab es einige Herausforderungen zu meistern. Das Zeitraffervideo zeigt eindrücklich wie rasant der Bau voranschreitet. 

Aushubarbeiten und Wasserhaltung neben der Limmat

Für die Baugrube hat das Tiefbau-Team 14'065m³ Aushubmaterial abgegraben. Der kiesige Aushub wurde abgesiebt und für den Materialaustausch des Bodens wiederverwendet. Die Grube wurde so ressourcenschonend ausgeglichen. Die Baugrubensicherung und Abdichtung erfolgte mittels Spundwänden. Der Grundwasserspiegel wurde mit Filterbrunnen abgesenkt und das anfallende Wasser wieder der Limmat zugeführt. Die Baugrubensohle welche die Basis für das spätere Bauwerk bildet wurde durch die Wasserhaltungsmassnahmen vor Auflockerung und Durchnässung geschützt. Nach Fertigstellung des Bauwerks werden die Massnahmen zur Grundwasserabsenkung wieder deinstalliert.

Totalunternehmer-Projekt Neubau Stadtpolizei Zürich

Der Platz auf der Baustelle ist knapp

Mitten in der Stadt Zürich, angrenzend an benachbarte Geschäftshäuser, stark befahrene Strassen und ein Bahnviadukt, ist der zur Verfügung stehende Platz für den Bau beschränkt. Die Abläufe auf der Baustelle müssen optimal geplant und durchgeführt werden. Als Abladestelle und Umschlagplatz für Materialien und Maschinen dient die bereits erstellte Einfahrt zur Tiefgarage. Nicht nur logistische Prozesse müssen gut funktionieren, auch der Einsatz von Kränen muss auf dieser Hochbau-Baustelle exakt abgestimmt werden. Das Bahnviadukt verläuft neben dem Bauplatz in Höhe des dritten/vierten Obergeschosses des Neubaus. Im Abstand von wenigen Minuten passieren Züge die Strecke. Die beiden Baukräne sind mit einer 3-D-Steuerung ausgerüstet und messen automatisch, wie nahe sich Ausleger und Material an den Fahrleitungen befinden. Wenn zu nahe an die Bahnlinie heranmanövriert würde, würde der Kran automatisch gestoppt und abgestellt. Dieses Sicherheitskonzept schützt die passierenden Züge und wurde vor Baustart von der SBB freigegeben.

Schalldämmlager vermeiden Vibrationen im Neubau

Ein Gebäude, das direkt neben einem Bahnviadukt steht, muss geschützt werden gegen Vibrationen. Personen, die im Gebäude arbeiten, sollen nicht spüren, wenn nebenan ein Zug vorbeifährt. Die Obergeschosse des Neubaus liegen deshalb auf sogenannten Schalldämmlagern auf dem Untergeschoss auf, Nocken halten das Gebäude an Ort und Stelle. Je nachdem, wie viel Last später auf einem einzelnen Bauteil aufliegt, wurden Schalldämmlager mit unterschiedlichen Eigenschaften verwendet. Was auf den Fotos schön farbig aussieht, hat System: Nach einem vom Ingenieur definierten Plan verlegten die ERNE Hochbau-Teams die korrekten Platten an die gewünschte Stelle. Härtere Schalldämmplatten stützen grössere Lasten ab, zu harte Platten würden jedoch die Vibrationen ans Gebäude weitergeben.

Neubau Stadtpolizei Zürich Stahlträger

Einbetonierte Stahlträger tragen die Auskragung

Der Neubau, der sich schön in die bestehende Umgebung einfügen wird, verfügt über Obergeschosse, die an der Südseite des Gebäudes, beim Eingang, über das Erdgeschoss hinausragen. Das Gebäude wird an diesen Stellen mit tragenden Stahlträgern verstärkt. Das Gewicht von Fassade und darüber liegenden Geschossen wurde sorgfältig berechnet, damit die exakte Position und Lage der Stahlträger für eine optimale Auskragung ermittelt werden konnte. Die schweren, mit Kopfbolzen versehenen Träger wurden passgenau eingesetzt und anschliessend mit selbstverdichtendem SCC-Beton einbetoniert. 

Ein optimierter Bauablauf spart Zeit

Nebst Schallentkoppelungsmassnahmen und Stahlträgern sollte der Bauprozess optimiert werden, um Zeit einzusparen und die Bauarbeiten zügig voranzutreiben. Projektleiter, Bauführer und Poliere des ERNE Hochbau-Teams entwickelten deshalb einen passenden Prozess, bei dem die Aussenwandkonstruktion vorgezogen wurde und die Decken mit Schraubarmierung dazwischengehängt wurden. Damit konnte für die Decken auf Abschalungen verzichtet werden. Bei einer Aussenwandlänge von rund 200 Metern pro Etage hat sich diese Optimierung gelohnt.

Neubau Stadtpolizei Zürich Montage Stahlträger
Hochbau Aussparungen Neubau Stadtpolizei Zürich

Betonkosmetiker veredeln die Oberflächen

Auch im Innenraum des Gebäudes gibt es einiges zu tun für die ERNE Teams. Im Atrium wurden Betonelemente eingesetzt mit runden Aussparungen für Fenster. Diese werden später zusätzliches Licht in die Räume hineinlassen. Die Wände werden in Sichtbeton gehalten und mit einer Lasur versehen, die die Oberfläche leicht versiegelt, gut zu reinigen ist und Schmutz fernhält. Die ERNE Betonkosmetiker, die seit einiger Zeit das Leistungsangebot komplettieren, kümmern sich um jedes Detail und geben dem Sichtbeton ein optimales Aussehen. Nebst Kosmetik ist auch Sicherheit gefragt. Für die Arrestzellen werden gar Möbelteile aus Beton hergestellt, wie Bettgestelle und Tische mit abgerundeten Kanten, die einbetoniert sind.

Ein Bauprojekt mit verschiedensten ERNE Leistungen

Die Arbeiten an der Fassade haben bereits begonnen, die Baumeisterarbeiten werden voraussichtlich im November fertiggestellt sein. Anschliessend erfolgt der Innenausbau, der durch die ERNE plus als Totalunternehmer koordiniert wird. Die anschliessende Nutzung durch die Kriminalabteilung bietet einige Herausforderungen in der Umsetzung, vor allem auch in Bezug auf Sicherheit.

Beim Neubau für die Stadtpolizei kommen verschiedenste Teams der ERNE Gruppe zum Einsatz. Nebst ERNE plus, welche die gesamten Arbeiten koordinieren und führen, sind die Teams aus Hochbau und Tiefbau sowie Bohren/Trennen für den Rohbau im Einsatz. Die Betonkosmetiker optimieren den Sichtbeton, die Strassenanschlüsse an die Kanalisation wurden von der Gebr. Meier AG Rohrleitungsbau ausgeführt. Die Husner AG Holzbau hat die Fassade geplant, Teile der Schalungselemente erstellt und die Glasfaserbeton-Elemente montiert. Wir freuen uns, ein spannendes und anspruchsvolles Bauprojekt gemeinsam umsetzen zu dürfen.

Facts zur Baustelle:

Projekttiel: Neubau für die Kriminalpolizei in Zürich
Projektleitung: Nicolas Scherer (Hochbau), Kilian Glauser (TU)
Bauführer: Davide Restaino
Poliere: Beat Senn, Roman Frei, Dieter Kern, Till Wälchli
Leistungen: Totalunternehmer-Projekt, Baugrubenaushub, Spezialtiefbau, Stahlbeton- und Sichtbetonbau, Neubau
Bauzeit: Oktober 2018 bis Herbst 2021

Totalunternehmer-Projekt der Stadtpolizei Zürich im Zeitraffer-Überblick

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