Komplexer Umbau und Neubau mitten in Basel

 

17. Juli 2020

 

An der Kreuzung Steinengraben Leonhardstrasse in Basel führt ERNE ein komplexes Bauprojekt durch. Das Eckgebäude der Häuserzeile wurde entkernt und umgebaut, angrenzende Bauten abgerissen und neu erstellt. In den oberen Stockwerken entstehen Wohnungen, in den unteren Büros. Das Projekt umfasst Rückbau, Schadstoffsanierung, Spezialtiefbau, Aushub, Umbau und Neubau. Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der Lage an stark befahrenen Straßen war eine präzise Baustellenlogistik erforderlich.

Abspitzen von zwei Stockwerken und Rückbau mit dem Abbruch-Bagger

Vor dem Umbau und Neubau eines Gebäudekomplexes aus dem 19. Jahrhundert wurde dieser umfassend zurückgebaut. Unsere Spezialisten entfernten schadstoffbelastete Materialien wie Asbest und Schlackenböden und sorgten für eine fachgerechte Entsorgung. Das Gebäude wurde entkernt, nichttragende Wände und Decken wurden entfernt.

Das Rückbau-Team brach danach fünf Gebäude ab, die an beiden Seiten ans Eckgebäude angrenzten, wobei die oberen zwei Stockwerke an der Leonhardstrasse 27 von Hand abgetragen wurden, um die angrenzende Bausubstanz zu schützen. Der Abtransport der Materialien erfolgte aufgrund der engen Platzverhältnisse „just in time“.

Das Skelett eines Eckgebäudes blieb erhalten. Die Decke wurde mit einem 4,5-Tonnen-Bagger abgebrochen, der mit einem Pnaukran aufs Dach gehoben wurde.

Umbau des Eckgebäudes am Steinengraben 28

Nachdem die Decke des Gebäudes entfernt war, wurden die Aussenmauern abgestützt. Anschliessend konnten die Arbeiten für eine komplette Kernsanierung beginnen. Wände wurden in Ortbetonbau errichtet und die Fassade erneuert. Erdbebensichere Wände wurden eingezogen und Steigzonen erstellt, d.h. Platz für die Installationsschächte der Haustechnik wie Lüftung, Wasserleitungen und elektrische Leitungen. Fürs Fräsen der Heizungsaussparungen im Untergeschoss kamen die Spezialisten von ERNE Bohren- und Trennen zum Einsatz. Das Bauwerk wurde anschliessend mit geklebten Lamellen verstärkt und ist, sobald die Decke fertiggestellt wurde, für den Innenausbau bereit.

Baugrubenaushub und Spezialtiefbau für die Neubauten 30-36

Für die Neubauten mussten Baugruben fürs Fundament und die Tiefgaragen ausgehoben werden. Da in der Gegend historische Überresten vermutet wurden, begleiteten Archäologen die Aushub-Arbeiten. Sie entdeckten Reste einer alten Stadtmauer. Diese wurde stehen gelassen und später in den Neubau integriert.

Die Sicherung der Baugrube gestaltete sich aufwändig. Im Bereich der Strasse sorgen Nagelwände aus schnell härtendem Spritzbeton mit Ankern für halt. Die Anker reichen elf Meter tief in den Boden hinein. Unterfangungen und Mikropfähle stützen die Gebäude zusätzlich ab.
 

Grosser Unterzug und Sichtbetontreppen für das Gebäude an der Leonhardstrasse 27

Im Neubau an der Leohardstrasse 27 wurde ein ungewöhnlich grosser Hauptunterzug verbaut, der in der späteren Auto-Einstellhalle im Zwischengeschoss verläuft und die Hauptlast des Gebäudes tragen wird. Er ist 26 m lang, 1 m hoch und 80 cm breit und mit einem Eisengehalt von 580 Kilogramm pro Kubikmeter Beton extrem schwer! 

Mit vorfabrizierten Bauteilen wurden die Wände für den Neubau, die an den Eckbau Nr. 28 und das Gebäude auf der anderen Seite angrenzen, gebaut. Die Elemente wurden mit Petersplatten und Hochleistungsstützen erstellt und mit Beton ausgegossen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schalungssystemen bleiben diese in der Wand drin. Sie sind extrem druckbeständig und dienen gleichzeitig als Brandschutzisolation. 

Die Treppen und Treppenkerne wurden in Sichtbeton-Typ 4.1.4. erstellt. Diese Qualitätsklasse stellt hohe Ansprüche ans Aussehen des Betons. Bei der Vorbereitung musste darauf geachtet werden, dass die Schalung sehr exakt angebracht wird. Beim Betonieren galt es besonders sorgfältig zu arbeiten, um unschöne Lunkern zu vermeiden und eine ästhetische, gleichmässige Oberfläche zu erhalten.