Erneuerung ARA Glattbrugg in Kloten

 

12. September 2023

 

Die Erweiterung und Erneuerung der Abwasserreinigungsanlage in Kloten stellte ein anspruchsvolles Projekt im Bereich Wasserbau dar. Die bestehende Infrastruktur, die zwischen 25 und 55 Jahre alt war, konnte die gestiegenen Anforderungen nicht mehr erfüllen. Besonders das wachsende Gebiet, das inzwischen rund 86'000 Einwohner umfasste, stellte die Anlage vor grosse Herausforderungen. Zudem erhöhten verschärfte Umwelt- und Gewässerschutzgesetze den Druck, die Anlage zu modernisieren, um auch kleinste Rückstände, wie Medikamentenrückstände, zu beseitigen.

Zusätzliche Baugruben zur Einhaltung der Höhenbeschränkung

Eine der zentralen Neuerungen war die Einführung des Nereda-Verfahrens, eines biologischen Reinigungsverfahrens, das aus den Niederlanden stammte und besonders effizient ist. Diese Technologie ermöglichte eine noch gründlichere Wasseraufbereitung und entspricht den neuesten Standards im Abwassermanagement. 

In den ersten beiden Bauetappen wurden wichtige Vorbereitungsarbeiten durchgeführt. So wurden Werkleitungen sowie Zu- und Abläufe umgelegt und die Vorreinigungsstufe, einschliesslich Hebewerk, Sandfang, Rechengebäude und zwei Vorklärbecken, erneuert. Gleichzeitig wurde Platz für das zukünftige Biologiegebäude mit Regenbecken geschaffen, dessen Bau 2019 beginnen soll. Der Rohbau des Vorreinigungsgebäudes wird bis Ende Oktober abgeschlossen sein, sodass dieser Anlageteil schon bald in Betrieb genommen werden kann, um den Umbau in den folgenden Etappen fortzusetzen.

 

Die Baustelle stellt aufgrund der beengten Verhältnisse und der Notwendigkeit, den laufenden Betrieb der Kläranlage aufrechtzuerhalten, eine enorme Herausforderung dar. Auf der einen Seite grenzt die Baustelle an die Glatt, auf der anderen Seite befinden sich das Strassenviadukt und der SBB-Tunnel. Zudem müssen Höhenbeschränkungen im Einzugsgebiet des Flughafens beachtet werden, was den Einsatz von Kranen mit begrenzter Reichweite erforderlich macht. Um die 15-Meter-Höhenbegrenzung einzuhalten, mussten zusätzliche Baugruben ausgehoben werden. Auch der Transport und das Heben von großen Schalungen gestaltete sich schwierig, sodass teilweise Nachtschichten notwendig waren, um den Baufortschritt sicherzustellen.

 

Schmutzresistenter NPK G-Beton

Für die komplizierten Kegelstumpf- und Trichterschalungen wird hochwertiger NPK G-Beton eingesetzt. Dieser ist resistenter gegen verschmutzte Gewässer und entspricht den neusten Standards. In den Bauetappen drei bis fünf bauen die Hochbau-Teams ein Regenbecken und das Biologiegebäude. Weiter werden zwei runde Faultürme erstellt und das bestehende alte Betriebsgebäude wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Gerade bei solchen Spezialaufträgen ist es wichtig, viel Erfahrung vorweisen zu können.

Bis Mitte November werden die ersten beiden Etappen abgeschlossen sein. Für ERNE bedeutet dies eine Baupause von ca. einem Dreivierteljahr einzulegen. Erst nach Ausbauarbeiten und Inbetriebnahme der neu erstellten Bauwerke können die Baumeisterarbeiten wieder aufgenommen werden. 

Facts zur Baustelle

Objekt

Erweiterung ARA Kloten-Opfikon

Leistungen

Rückbau von Becken, Gebäuden und Werkleitungen. Aushubarbeiten, Baugrubenabschlüsse, Neubau verschiedener ARA-Gebäude, Becken, Faultürme, etc. in Stahlbeton. Umbau verschiedener bestehender ARA-Gebäude. Dichte Bauten im Grundwasser, Umgebungsarbeiten

Bauzeit

September 2017 bis ca. September 2023

Projektbeteiligte ERNE

Bauführer: Nicolas Scherer, Christoph Diggelmann, Poliere: Beat Senn, Pascal Bucher, Sascha Altenberger, Beat Gentsch, Dieter Kern, Roman Frei